Es dreht sich alles um Menschen und positive Energie

Eine Konversation mit Leon Korošec, Leider der Wintersportsparte und Vizepräsident der Elan-Gruppe.

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It is all about people and good energy

Über das Produkt

Eine Konversation mit Leon Korošec, Leider der Wintersportsparte und Vizepräsident der Elan-Gruppe.

Eine Konversation mit Leon Korošec, Leider der Wintersportsparte und Vizepräsident der Elan-Gruppe.

Die körperliche Erscheinung von Leon Korošec strahlt Jugend, Frische und Dynamik aus. Gleichzeitig hat er mit nur 48 Jahren bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Skibranche. Ein passenderes Profil für den Leiter der Wintersportbranche kann man sich kaum vorstellen. Leon Korošec’s besitzt vielseitige Qualitäten, die es ihm ermöglichen, die Skigeschichte von Elan seit vielen Jahren erfolgreich voranzubringen. Er ist Einheimischer aus Gorenjska und gleichzeitig ein Mann von Welt. Er ist Natur- und Sozialwissenschaftler. Er ist ein Geschäftsmann mit viel Empathie und Sensibilität für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Er ist ein Intellektueller und Sportler, der die Momente in der Natur zu schätzen weiß, aus denen er Energie für seine vielen beruflichen Herausforderungen schöpft.

Wie wichtig ist es, dass Sie als der Mann in der Top-Position von Elan auch persönlich skibegeistert sind?

Ich denke, es ist wichtig, dass die Menschen auch eine persönliche Beziehung zum Sport haben, wenn sie für eine Marke arbeiten, die Sportprodukte herstellt. Das gilt natürlich auch für mich. Man muss kein Ex-Rennfahrer sein, aber es ist in jedem Fall gut, in den Sport involviert zu sein. Bei Elan haben wir einige interessante Beispiele, bei denen unsere Mitarbeiter auf sehr hohem Niveau im Sport engagiert sind, entweder bei Wettkämpfen, als Experten oder Lehrer.

Da Sie aus Tržič in Slowenien stammen, fahren Sie wahrscheinlich seit Ihrer Kindheit Ski?

 Ja, natürlich. Meine Eltern haben mich schon sehr früh auf die Ski gestellt und schon damals war das Schulsystem darauf ausgerichtet und die Liebe zum Sport, Skifahren und Natur wurde uns ans Herz gelegt. Ski- und Naturschulen waren zweifellos die besten Wochen in meinem Leben und das sehe ich auch bei meinen Kindern und ich würde mir wünschen, dass die Schulsysteme in Europa dies weiter fördern.

Wie viele Skitage haben Sie pro Skisaison?

In den letzten Jahren würde ich mich mit etwa 4 von 5 benoten. Ich habe relativ wenig ganze Skitage, dafür aber auch ziemlich viele Arbeitsverpflichtungen auf der Piste. Das alles summiert sich wahrscheinlich auf gute dreißig Tage. 

Was ist Ihr Lieblingsskigebiet?

Einen einzelnen Favoriten habe ich nicht, dafür aber meine Top 5. Obwohl ich ursprünglich aus Tržič stamme, gehe ich sehr gern zum Skigebiet Vogel, was eine fantastische Hochgebirgskulisse hat und ebenso tolle Möglichkeiten zum Tourengehen und Freeriden bietet. Ich erinnere mich an Zeiten, als ich vor Tagesanbruch zum Skigebiet hinauf ging. Zuerst konnte ich im Hintergrund noch Lichter sehen, aber dann fand ich mich in totaler Dunkelheit und Stille wieder. Sie kennen bestimmt das Sprichwort, dass die dunkelste Stunde kurz vor der Morgendämmerung ist. Gedanken an Bären und Wölfe kamen mir in den Sinn, aber dann brach die Morgendämmerung an und die ersten Sonnenstrahlen über den Hügeln waren die bestmögliche Belohnung für das Durchhaltevermögen.

Abgesehen von Vogel fahre ich sehr gerne in die Dolomiten, eigentlich ist es überall im weiteren Sella-Ronda-Gebiet wunderschön und die Küche ist ausgezeichnet. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das gesamte Dolomitengebiet ein sehr gutes Beispiel für die kohärente Entwicklung einer Destination und das Zusammenwirken aller Beteiligten – Skigebiete, Unterkünfte, Transport etc.

Kürzlich bin ich nach Japan gereist und Hokkaido ist das „perfekte“ Freeride Gebiet, weil es dort die ganze Zeit schneit und es in Bezug auf das Leben ein totaler Kontrast zu Tokio ist. So unberührte und ländliche Gegenden findet man hier kaum.

In den USA mag ich Vail sehr. Diese Wahl mag ein bisschen wie ein Klischee erscheinen, aber alle drei Skigebiete in der Nähe, also Breckenridge, Copper Mountain und Beaver Creek, bieten ein außergewöhnliches Skierlebnis in großer Höhe. Für einen Tagesausflug am Wochenende fahren wir gerne auch in die nahegelegenen Gebiete Österreichs. Es gibt dort großartigen Schnee und eine große Geländevielfalt.

Wie halten Sie sich fit?

Darauf lege ich großen Wert und ich mache verschiedene Formen von funktionellen Übungen. Aber ich gehe lieber raus in die Natur. Im Winter fahre ich ziemlich viel Ski, mehr Skitouren als Alpin. Oft mache ich Touren, die eher einer aeroben Bewegungsform gleichen. Das ist heutzutage das Schöne am Skifahren – es ist für jeden etwas dabei.

Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, in der die Marke Elan für die Slowenen eine starke symbolische Bedeutung hatte. Wie haben Sie als Kind und Teenager die Marke Elan gesehen?

Ich habe sehr lebhafte Erinnerungen an die Momente, als meine Eltern mit mir zum Elan-Geschäft in Begunje gingen, um Ski zu kaufen. Mitte der 1980er Jahre war ich natürlich fasziniert von den Erfolgen von Bojan Križaj, Mateja Svet und Ingemar Stenmark. Da ich aus Tržič komme, war ich besonders von Bojan beeindruckt, der damals ein Superstart war.

Ebenso erinnere ich mich lebhaft an die ersten MBX-Monoblock-Ski von Elan. Damals erhielt ich ein Stipendium für hochbegabte Kinder und die Skier haben sechs Monatsraten gekostet. Das konnte mich aber nicht davon abhalten, sie zu kaufen. Mein Klassenkamerad und ich gingen zum Geschäft in Begunje, um sie zu kaufen. Meine waren 203 Zentimeter lang und seine 207. Ich sollte im Entwicklungsarchiv nachsehen, ob ich die korrekten Längen genannt habe. 

Wie hat es sich angefühlt, legendäre Skifahrer wie Bojan Križaj und Ingemar Stenmark als Mitarbeiter von Elan zu treffen, nachdem man sie als Kind und Teenager im Fernsehen gesehen hatte?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht geehrt fühlte. Anfangs war ich bei unseren Zusammentreffen ziemlich nervös. Aber die beiden haben mich umso mehr beeindruckt, als ich sie etwas besser kennengelernt habe. Trotz all ihrer großartigen Leistungen blieben sie immer auf dem Boden der Tatsachen. Zu Elans 70-jährigem Jubiläum besuchten wir Ingemar in Schweden. Er holte uns am Flughafen ab, fuhr uns zu sich nach Hause und hieß uns mit größter Gastfreundsaft und Freundlichkeit willkommen. Im Grunde genommen ist er ein einfacher und aufrichtiger Mensch und ein wahrhaftiges Beispiel dafür, wie man trotz Ruhm mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleibt. Chapeau.

Haben Sie damals daran gedacht, dass Sie eines Tages für Elan arbeiten möchten?

Nein, ich habe damals nie darüber nachgedacht oder auch nur davon geträumt. Ich kam 2001 zu Elan, nachdem ich in der Zeitung „Delo“ eine Stellenanzeige für einen kaufmännischen Leiter gesehen hatte. Meinen Urlaub musste ich für ein paar Tage unterbrechen, um zum Vorstellungsgespräch zu kommen und ich bekam schließlich den Job. Nicht der spektakulärste Start, oder?

 

Seit acht Jahrzehnten gilt Elan als Ski-Innovator, der das Skifahren verändert. Warum ist der Innovationsgeist Ihrer Meinung nach in einer kleinen Stadt wie Begunje na Gorenjskem so stark ausgeprägt?

Ich habe einmal eine Weisheit gehört, die besagt, wie wichtig der erste Takt bei der Unternehmensgründung ist. Dieser gibt die grundlegende Vision und Richtung vor und dient als Leitfaden für die Zukunft. Es ist die Saat, die fünfzig oder hundert Jahre lang im Kern eines Unternehmens bleibt. So geschah es mit Elan. Rudi Finžgar hatte eine sehr klare Vision und deshalb war er erfolgreich, trotz der sehr unvorteilhaften Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ganze Nation dachte nur daran, ein zerstörtes Land wieder aufzubauen und die Herstellung von Skiern schien so ziemlich die unbedeutendste Sache der Welt zu Sein, Aber die Vision, die Idee und die Leidenschaft waren nicht aufzuhalten. Und so kam im September 1945 der große Tag. Das war als er legendär von sich gab: „Wer denkt an Schlaf oder Geld? Die Welt wartet auf mich. Und auf Elan.“ Und so wurde die Genossenschaft zur Herstellung von Sportartikeln namens Elan geboren.

Rudi Finžgar war ein Mann, der niemals stillstand, er suchte und ermutigte immer zu neuen Ideen. Er soll einmal durch die Felder rund um die bescheidenen Werkstätten von Elan geschlendert sein und den Bauern gesagt haben: „Im Jahr 2000 wird hier eine mächtige Elan-Fabrik stehen, ihr werdet sehen.“ Tatsächlich öffnete die Fabrik bereits 1970 ihre Pforten.

Neben Elan ist Begunje auch die Heimat eines weiteren globalen Phänomens – die legendäre Band Avsenik. Beide zusammen belegen mit ihren besonderen Erfolgsgeschichten den außergewöhnlichen Charakter dieser Kleinstadt mit etwas mehr als 1000 Einwohnern.

Wir sind sehr stolz auf die Band, oder besser gesagt auf die Familie Avsenik in Begunje. Bemerkenswert ist, dass beide Geschichten von außerordentlichem Enthusiasmus und Durchhaltevermögen geprägt sind. Vielleicht ist dies ein Spiegelbild der legendären Sturheit der Einwohner von Gorenjska. Unseren Beitrag haben wir zweifellos bei Elan gesehen. Der Neuste ist ganz bestimmt der Faltski Voyager, dessen Entwicklung sieben Jahre gedauert hat. Es gab mehr als ein paar Fehlversuche, aber wir haben nie aufgegeben und am Ende ist es uns gelungen, einen der großen Ambitionen der Skiindustrie zu verwirklichen.

Wie bereits erwähnt, hat Elan die Skiwelt mit einer Reihe wichtiger Innovationen begeistert. Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Erfindung des Unternehmens?

Das sind sicherlich die SCX Carvingski aus Mitte der 1990er Jahre. Es ist die Erfindung, die alles verändert hat. Seitdem ist Skifahren nicht mehr so wie früher. Aufgrund dieser Erfindungen können wir mit voller Zuversicht sagen, dass jeder Ski, der heute produziert wird, ein bisschen von Elans DNA in sich trägt.

Wie sehr interessieren Sie sich für den technischen Teil der Skiindustrie?

Ich interessiere mich sehr für die technischen Bereiche der Branche. Immerhin besuchte ich ein naturwissenschaftliches Gymnasium, obwohl ich mich später mehr den Sozialwissenschaften zugewandt habe. Die Lösungen, die das Entwicklungsteam von Elan immer wieder hervorbringen, faszinieren mich kontinuierlich und es interessiert mich, die technischen Gesetzmäßigkeiten dahinter zu verstehen. Das Wissen dieser Jungs ist nahezu grenzenlos.

Die Liste der Innovationen ist sehr lang. In der letzten Zeit haben jedoch die Voyager Faltski die größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, mit denen Elan einen uralten Wunsch vieler Skihersteller erfüllt. Wie verändern die Voyager Faltski das Skifahren?

Es gibt zwei Aspekte der Voyager, die hier hervorgehoben werden müssen. In erster Linie ist das Fahrgefühl auf Augenhöhe mit nicht-klappbaren Skiern. Zweitens ist es eine faszinierende technische und technologische Innovation, die, obwohl sie die Integrität des Skis mit einem speziellen Zwischenabschnitt und einer Grundplatte bricht, alle notwendigen Eigenschaften und Leistungen beibehält. Diese Eigenschaft hat selbst die anspruchsvollsten und technisch versiertesten Profis und Benutzer beeindruckt. Rein physikalisch betrachtet grenzt es an ein Wunder.

Wo wurde der Voyager am begeistertsten aufgenommen?

Auf jeden Fall in nichtalpinen Ländern mit einer ausreichend großen Skipopulation. In Europa hat sich der Voyager in Groβstäte sehr gut durchgesetzt, wo die Gesellschaft sehr modern ist, mit relativ vielen Skienthusiasten, aber keinen Skigebieten. 

Was macht die Marke Elan so einzigartig?

Bei Elan waren wir schon immer sehr gut darin, technologische Raffinesse mit einer menschlichen Note zu verbinden. Wir sind High-Tech, aber nicht übermäßig poliert. Wir haben eine starke globale Präsenz, aber gleichzeitig haben wir auch ein offenes Ohr für verschiedene lokale Werte. Wir versuchen, unterschiedliche Bedürfnisse zu verstehen, und wir versuchen, unsere Benutzer auf die gleiche Weise zu verstehen. Unser Leitbild ist vor allem nicht rein ökonomisch. Wir glauben wirklich, dass jeder gute Skifahrer außergewöhnliche Erfahrungen in den Bergen macht. Dies setzen wir in allen Märkten um, in denen wir präsent sind.

Wie hat sich die Skiindustrie in den letzten drei Jahrzehnten verändert? 

Der Markt ist ausgereift, was bedeutet, dass wir nicht das explosive Wachstum haben, das wir in den Technologiebranchen sehen. Es gab auch eine sogenannte Mikrosegmentierung in der Skiindustrie, was durchaus Sinn macht. Das haben auch die Nutzer erkannt und sie verstehen auch, dass die Berge unterschiedliche Arten von Skierlebnissen bieten, die wiederum unterschiedliche oder spezifische Ausrüstung erfordern. Wir stellen fest, dass viele unserer Benutzer zwei oder drei verschiedene Paar Ski haben, mit denen sie präparierte Pisten befahren, Touren gehen, Freeriden usw. 

Die letzten drei Jahrzehnte haben auch einen tiefgreifenden Wandel in der Einstellung gegenüber Mietausrüstung erlebt, der zumindest teilweise durch die Digitalisierung ermöglich wurde. Deshalb haben wir auch diesem Segment sehr große Aufmerksamkeit geschenkt.

Apropos Mikrosegmentierung, wir dürfen das Segment der Damenski nicht übersehen, in dem Elan vor zwanzig Jahren mit der W Studio Serie neue Wege beschritten hat, nicht nur in der Skiindustrie, sondern in der Sportindustrie insgesamt.

Es ist eine Tatsache, dass das Skifahren ziemlich gleichmäßig zwischen Männern und Frauen aufgeteilt ist. Daher lag es für uns nahe, den Frauen eine spezielle Ski Serie zu widmen, welche die Bedürfnisse, Wünsche und natürlich auch die anatomischen Besonderheiten des schönen Geschlechts berücksichtigt. Also fingen wir an, Damenskier und andere Produkte zu entwerfen, aber wir fanden es sehr wichtig, Frauen in den gesamten Entstehungsprozess dieser Produkte einzubeziehen, von der Design- und Entwicklungsphase bis hin zur Implementierungs- und Produktionsphase. Wir sind nie den Ansatz gegangen, bestehende Produkte einfach in Frauenfarben zu lackieren. Ich erinnere mich gut an das legendäre Buch „Don’t Think Pink“ über Produkte, die in der Tat tiefgreifend für Frauen bestimmt sind. Wir haben immer die Benutzererfahrung und nachweisbare Fakten als Ausgangspunkt genommen. Deshalb sind diese Produkte so erfolgreich.

Der Nachhaltigkeitsaspekt gewinnt auch beim Skifahren an Bedeutung. Wie gehen Sie bei Elan als Unternehmen, das mehr Ski als jeder andere Skihersteller an einem einzigen Standort produziert, mit der Nachhaltigkeit um?

Nachhaltigkeit ist buchstäblich von Anfang an in unseren Arbeitsprozessen verwurzelt, also seit fast achtzig Jahren. Wir haben festgestellt, dass es eine Reihe von Dingen gibt, die wir bei Elan schon immer getan haben, die jetzt das Adjektiv „nachhaltig“ verdienen. Wir haben es so gemacht, lange bevor das Thema überhaupt relevant wurde. Trotzdem sind wir vor einigen Jahren aufs Land gefahren, nur einen Kilometer von unserem Wer entfernt, und haben uns zum Ziel gesetzt: „Das muss genauso bleiben, wie es jetzt ist!“ Dieses Bewusstsein ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Denkens.

Im Hintergrund jedoch steht ein durch und durch systematischer Ansatz, der die Produktentwicklung, Produktion, Humanressourcen, Managementpraktiken usw. umfasst. Jeder dieser Bereiche muss zur Nachhaltigkeit beitragen, die Umweltbelastung reduzieren und kurz-, mittel- und langfristig CO2-Neutralität erreichen.

Elan ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr nur der Stolz Sloweniens, sondern eine globale Marke mit Präsenz in allen Ecken der Welt. Was sind die wichtigsten Märkte für Sie?

Skifahren hat die längste Tradition in Mitteleuropa, darunter Österreich, Italien, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Slowenien, also ist dies unser wichtigster Markt. Wir haben auch eine starke Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt, der die USA und Kanada zusammenfasst, und hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Auch der asiatische Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen.

Im Laufe der Jahre wurde Elan mit vielen Skilegenden in Verbindung gebracht. Ingemar Stenmark, der beste Skifahrer aller Zeiten, gewann in der Vergangenheit auf Elan-Ski, und in letzter Zeit folgten ihm die Skicross-Stars Filip Flisar, Kelsey Serwa, Brady Leman und Ryan Regez und natürlich der charismatische Glen Plake. Was bedeuten diese großen Namen für die Sichtbarkeit der Marke und wie passen sie in die „Always Good Times“-Philosophie?

Eine Marke ist im Wesentlichen eine immaterielle Sammlung verschiedener Assoziationen, die in den Köpfen ihrer Nutzer leben. Aber gleichzeitig ist das sehr wichtig. Diese Assoziationen können nicht nur durch Produkte, sondern auch durch Geschichten und Persönlichkeiten aufgebaut werden. Auch wenn die meisten unserer Nutzer nur Freizeitski fahren, glauben wir, dass unsere Präsenz in den verschiedenen Formen des professionellen Skifahrens sehr wichtig für den Aufbau unserer Marke ist. Wir sind stolz darauf, dass Ingemar Stenmark, der beste männliche Skifahrer aller Zeiten, wie alle legendären slowenischen Ski-Asse, auf unseren Skiern gefahren ist. Wir sind stolz auf die Erfolge von Skicross-Rennfahrern, die auf unseren Skiern gewinnen. Wir bekommen viel Aufmerksamkeit durch den eindeutig erkennbaren Glen Plake, der vor allem in den USA äußerst beliebt ist. Vor allem aber teilen all diese Top-Skifahrer die gleichen Werte. Wir wissen, dass Menschen mehr von interessanten Persönlichkeiten und herausragenden Persönlichkeiten, die Grenzen überschreiten, beeindruckt sind als von Produkten. Daher sind authentische Persönlichkeiten der Schlüssel zur Entwicklung jeder Marke.

Dabei müssen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sehr wichtig sein, und das spiegelt sich sicherlich auch in den Endprodukten wider?

Eine Marke kann nach außen strahlen, wenn die Energie von innen kommt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass alle unsere Mitarbeiter und Kollegen die Beziehungen und die besondere Energie mitgestalten, die letztendlich zu großartigen Produkten führen. Die innere Energie der Mitarbeiter ist der Schlüssel zu allem. 

Wie sehen Sie persönlich die Zukunft des Skisports?

Skifahren hat natürlich seine ganz eigenen Besonderheiten. Klimatische Instabilität ist zu einer Tatsache des Lebens geworden, über die wir uns alle Sorgen machen müssen. Dabei ist uns bewusst, dass Skifahren zu den wenigen winterlichen Outdoor-Aktivitäten gehört, die viel Freude, Zufriedenheit, Entspannung und schöne Momente bereiten. Und wir möchten, dass möglichst viele Menschen diese Gefühle selbst erleben. Es ist uns wichtig, dass all diese Leidenschaft an zukünftige Generationen weitergegeben wird. Wir glauben immer fest an das, was wir tun, und bleiben so engagiert wie eh und je. Deshalb glaube Ich fest daran, dass die Zukunft des Skifahrens rosig ist.

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It is all about people and good energy

Eine Konversation mit Leon Korošec, Leider der Wintersportsparte und Vizepräsident der Elan-Gruppe.

Die körperliche Erscheinung von Leon Korošec strahlt Jugend, Frische und Dynamik aus. Gleichzeitig hat er mit nur 48 Jahren bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Skibranche. Ein passenderes Profil für den Leiter der Wintersportbranche kann man sich kaum vorstellen. Leon Korošec’s besitzt vielseitige Qualitäten, die es ihm ermöglichen, die Skigeschichte von Elan seit vielen Jahren erfolgreich voranzubringen. Er ist Einheimischer aus Gorenjska und gleichzeitig ein Mann von Welt. Er ist Natur- und Sozialwissenschaftler. Er ist ein Geschäftsmann mit viel Empathie und Sensibilität für Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft. Er ist ein Intellektueller und Sportler, der die Momente in der Natur zu schätzen weiß, aus denen er Energie für seine vielen beruflichen Herausforderungen schöpft.

Wie wichtig ist es, dass Sie als der Mann in der Top-Position von Elan auch persönlich skibegeistert sind?

Ich denke, es ist wichtig, dass die Menschen auch eine persönliche Beziehung zum Sport haben, wenn sie für eine Marke arbeiten, die Sportprodukte herstellt. Das gilt natürlich auch für mich. Man muss kein Ex-Rennfahrer sein, aber es ist in jedem Fall gut, in den Sport involviert zu sein. Bei Elan haben wir einige interessante Beispiele, bei denen unsere Mitarbeiter auf sehr hohem Niveau im Sport engagiert sind, entweder bei Wettkämpfen, als Experten oder Lehrer.

Da Sie aus Tržič in Slowenien stammen, fahren Sie wahrscheinlich seit Ihrer Kindheit Ski?

 Ja, natürlich. Meine Eltern haben mich schon sehr früh auf die Ski gestellt und schon damals war das Schulsystem darauf ausgerichtet und die Liebe zum Sport, Skifahren und Natur wurde uns ans Herz gelegt. Ski- und Naturschulen waren zweifellos die besten Wochen in meinem Leben und das sehe ich auch bei meinen Kindern und ich würde mir wünschen, dass die Schulsysteme in Europa dies weiter fördern.

Wie viele Skitage haben Sie pro Skisaison?

In den letzten Jahren würde ich mich mit etwa 4 von 5 benoten. Ich habe relativ wenig ganze Skitage, dafür aber auch ziemlich viele Arbeitsverpflichtungen auf der Piste. Das alles summiert sich wahrscheinlich auf gute dreißig Tage. 

Was ist Ihr Lieblingsskigebiet?

Einen einzelnen Favoriten habe ich nicht, dafür aber meine Top 5. Obwohl ich ursprünglich aus Tržič stamme, gehe ich sehr gern zum Skigebiet Vogel, was eine fantastische Hochgebirgskulisse hat und ebenso tolle Möglichkeiten zum Tourengehen und Freeriden bietet. Ich erinnere mich an Zeiten, als ich vor Tagesanbruch zum Skigebiet hinauf ging. Zuerst konnte ich im Hintergrund noch Lichter sehen, aber dann fand ich mich in totaler Dunkelheit und Stille wieder. Sie kennen bestimmt das Sprichwort, dass die dunkelste Stunde kurz vor der Morgendämmerung ist. Gedanken an Bären und Wölfe kamen mir in den Sinn, aber dann brach die Morgendämmerung an und die ersten Sonnenstrahlen über den Hügeln waren die bestmögliche Belohnung für das Durchhaltevermögen.

Abgesehen von Vogel fahre ich sehr gerne in die Dolomiten, eigentlich ist es überall im weiteren Sella-Ronda-Gebiet wunderschön und die Küche ist ausgezeichnet. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das gesamte Dolomitengebiet ein sehr gutes Beispiel für die kohärente Entwicklung einer Destination und das Zusammenwirken aller Beteiligten – Skigebiete, Unterkünfte, Transport etc.

Kürzlich bin ich nach Japan gereist und Hokkaido ist das „perfekte“ Freeride Gebiet, weil es dort die ganze Zeit schneit und es in Bezug auf das Leben ein totaler Kontrast zu Tokio ist. So unberührte und ländliche Gegenden findet man hier kaum.

In den USA mag ich Vail sehr. Diese Wahl mag ein bisschen wie ein Klischee erscheinen, aber alle drei Skigebiete in der Nähe, also Breckenridge, Copper Mountain und Beaver Creek, bieten ein außergewöhnliches Skierlebnis in großer Höhe. Für einen Tagesausflug am Wochenende fahren wir gerne auch in die nahegelegenen Gebiete Österreichs. Es gibt dort großartigen Schnee und eine große Geländevielfalt.

Wie halten Sie sich fit?

Darauf lege ich großen Wert und ich mache verschiedene Formen von funktionellen Übungen. Aber ich gehe lieber raus in die Natur. Im Winter fahre ich ziemlich viel Ski, mehr Skitouren als Alpin. Oft mache ich Touren, die eher einer aeroben Bewegungsform gleichen. Das ist heutzutage das Schöne am Skifahren – es ist für jeden etwas dabei.

Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, in der die Marke Elan für die Slowenen eine starke symbolische Bedeutung hatte. Wie haben Sie als Kind und Teenager die Marke Elan gesehen?

Ich habe sehr lebhafte Erinnerungen an die Momente, als meine Eltern mit mir zum Elan-Geschäft in Begunje gingen, um Ski zu kaufen. Mitte der 1980er Jahre war ich natürlich fasziniert von den Erfolgen von Bojan Križaj, Mateja Svet und Ingemar Stenmark. Da ich aus Tržič komme, war ich besonders von Bojan beeindruckt, der damals ein Superstart war.

Ebenso erinnere ich mich lebhaft an die ersten MBX-Monoblock-Ski von Elan. Damals erhielt ich ein Stipendium für hochbegabte Kinder und die Skier haben sechs Monatsraten gekostet. Das konnte mich aber nicht davon abhalten, sie zu kaufen. Mein Klassenkamerad und ich gingen zum Geschäft in Begunje, um sie zu kaufen. Meine waren 203 Zentimeter lang und seine 207. Ich sollte im Entwicklungsarchiv nachsehen, ob ich die korrekten Längen genannt habe. 

Wie hat es sich angefühlt, legendäre Skifahrer wie Bojan Križaj und Ingemar Stenmark als Mitarbeiter von Elan zu treffen, nachdem man sie als Kind und Teenager im Fernsehen gesehen hatte?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht geehrt fühlte. Anfangs war ich bei unseren Zusammentreffen ziemlich nervös. Aber die beiden haben mich umso mehr beeindruckt, als ich sie etwas besser kennengelernt habe. Trotz all ihrer großartigen Leistungen blieben sie immer auf dem Boden der Tatsachen. Zu Elans 70-jährigem Jubiläum besuchten wir Ingemar in Schweden. Er holte uns am Flughafen ab, fuhr uns zu sich nach Hause und hieß uns mit größter Gastfreundsaft und Freundlichkeit willkommen. Im Grunde genommen ist er ein einfacher und aufrichtiger Mensch und ein wahrhaftiges Beispiel dafür, wie man trotz Ruhm mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleibt. Chapeau.

Haben Sie damals daran gedacht, dass Sie eines Tages für Elan arbeiten möchten?

Nein, ich habe damals nie darüber nachgedacht oder auch nur davon geträumt. Ich kam 2001 zu Elan, nachdem ich in der Zeitung „Delo“ eine Stellenanzeige für einen kaufmännischen Leiter gesehen hatte. Meinen Urlaub musste ich für ein paar Tage unterbrechen, um zum Vorstellungsgespräch zu kommen und ich bekam schließlich den Job. Nicht der spektakulärste Start, oder?

 

Seit acht Jahrzehnten gilt Elan als Ski-Innovator, der das Skifahren verändert. Warum ist der Innovationsgeist Ihrer Meinung nach in einer kleinen Stadt wie Begunje na Gorenjskem so stark ausgeprägt?

Ich habe einmal eine Weisheit gehört, die besagt, wie wichtig der erste Takt bei der Unternehmensgründung ist. Dieser gibt die grundlegende Vision und Richtung vor und dient als Leitfaden für die Zukunft. Es ist die Saat, die fünfzig oder hundert Jahre lang im Kern eines Unternehmens bleibt. So geschah es mit Elan. Rudi Finžgar hatte eine sehr klare Vision und deshalb war er erfolgreich, trotz der sehr unvorteilhaften Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ganze Nation dachte nur daran, ein zerstörtes Land wieder aufzubauen und die Herstellung von Skiern schien so ziemlich die unbedeutendste Sache der Welt zu Sein, Aber die Vision, die Idee und die Leidenschaft waren nicht aufzuhalten. Und so kam im September 1945 der große Tag. Das war als er legendär von sich gab: „Wer denkt an Schlaf oder Geld? Die Welt wartet auf mich. Und auf Elan.“ Und so wurde die Genossenschaft zur Herstellung von Sportartikeln namens Elan geboren.

Rudi Finžgar war ein Mann, der niemals stillstand, er suchte und ermutigte immer zu neuen Ideen. Er soll einmal durch die Felder rund um die bescheidenen Werkstätten von Elan geschlendert sein und den Bauern gesagt haben: „Im Jahr 2000 wird hier eine mächtige Elan-Fabrik stehen, ihr werdet sehen.“ Tatsächlich öffnete die Fabrik bereits 1970 ihre Pforten.

Neben Elan ist Begunje auch die Heimat eines weiteren globalen Phänomens – die legendäre Band Avsenik. Beide zusammen belegen mit ihren besonderen Erfolgsgeschichten den außergewöhnlichen Charakter dieser Kleinstadt mit etwas mehr als 1000 Einwohnern.

Wir sind sehr stolz auf die Band, oder besser gesagt auf die Familie Avsenik in Begunje. Bemerkenswert ist, dass beide Geschichten von außerordentlichem Enthusiasmus und Durchhaltevermögen geprägt sind. Vielleicht ist dies ein Spiegelbild der legendären Sturheit der Einwohner von Gorenjska. Unseren Beitrag haben wir zweifellos bei Elan gesehen. Der Neuste ist ganz bestimmt der Faltski Voyager, dessen Entwicklung sieben Jahre gedauert hat. Es gab mehr als ein paar Fehlversuche, aber wir haben nie aufgegeben und am Ende ist es uns gelungen, einen der großen Ambitionen der Skiindustrie zu verwirklichen.

Wie bereits erwähnt, hat Elan die Skiwelt mit einer Reihe wichtiger Innovationen begeistert. Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Erfindung des Unternehmens?

Das sind sicherlich die SCX Carvingski aus Mitte der 1990er Jahre. Es ist die Erfindung, die alles verändert hat. Seitdem ist Skifahren nicht mehr so wie früher. Aufgrund dieser Erfindungen können wir mit voller Zuversicht sagen, dass jeder Ski, der heute produziert wird, ein bisschen von Elans DNA in sich trägt.

Wie sehr interessieren Sie sich für den technischen Teil der Skiindustrie?

Ich interessiere mich sehr für die technischen Bereiche der Branche. Immerhin besuchte ich ein naturwissenschaftliches Gymnasium, obwohl ich mich später mehr den Sozialwissenschaften zugewandt habe. Die Lösungen, die das Entwicklungsteam von Elan immer wieder hervorbringen, faszinieren mich kontinuierlich und es interessiert mich, die technischen Gesetzmäßigkeiten dahinter zu verstehen. Das Wissen dieser Jungs ist nahezu grenzenlos.

Die Liste der Innovationen ist sehr lang. In der letzten Zeit haben jedoch die Voyager Faltski die größte Aufmerksamkeit auf sich gezogen, mit denen Elan einen uralten Wunsch vieler Skihersteller erfüllt. Wie verändern die Voyager Faltski das Skifahren?

Es gibt zwei Aspekte der Voyager, die hier hervorgehoben werden müssen. In erster Linie ist das Fahrgefühl auf Augenhöhe mit nicht-klappbaren Skiern. Zweitens ist es eine faszinierende technische und technologische Innovation, die, obwohl sie die Integrität des Skis mit einem speziellen Zwischenabschnitt und einer Grundplatte bricht, alle notwendigen Eigenschaften und Leistungen beibehält. Diese Eigenschaft hat selbst die anspruchsvollsten und technisch versiertesten Profis und Benutzer beeindruckt. Rein physikalisch betrachtet grenzt es an ein Wunder.

Wo wurde der Voyager am begeistertsten aufgenommen?

Auf jeden Fall in nichtalpinen Ländern mit einer ausreichend großen Skipopulation. In Europa hat sich der Voyager in Groβstäte sehr gut durchgesetzt, wo die Gesellschaft sehr modern ist, mit relativ vielen Skienthusiasten, aber keinen Skigebieten. 

Was macht die Marke Elan so einzigartig?

Bei Elan waren wir schon immer sehr gut darin, technologische Raffinesse mit einer menschlichen Note zu verbinden. Wir sind High-Tech, aber nicht übermäßig poliert. Wir haben eine starke globale Präsenz, aber gleichzeitig haben wir auch ein offenes Ohr für verschiedene lokale Werte. Wir versuchen, unterschiedliche Bedürfnisse zu verstehen, und wir versuchen, unsere Benutzer auf die gleiche Weise zu verstehen. Unser Leitbild ist vor allem nicht rein ökonomisch. Wir glauben wirklich, dass jeder gute Skifahrer außergewöhnliche Erfahrungen in den Bergen macht. Dies setzen wir in allen Märkten um, in denen wir präsent sind.

Wie hat sich die Skiindustrie in den letzten drei Jahrzehnten verändert? 

Der Markt ist ausgereift, was bedeutet, dass wir nicht das explosive Wachstum haben, das wir in den Technologiebranchen sehen. Es gab auch eine sogenannte Mikrosegmentierung in der Skiindustrie, was durchaus Sinn macht. Das haben auch die Nutzer erkannt und sie verstehen auch, dass die Berge unterschiedliche Arten von Skierlebnissen bieten, die wiederum unterschiedliche oder spezifische Ausrüstung erfordern. Wir stellen fest, dass viele unserer Benutzer zwei oder drei verschiedene Paar Ski haben, mit denen sie präparierte Pisten befahren, Touren gehen, Freeriden usw. 

Die letzten drei Jahrzehnte haben auch einen tiefgreifenden Wandel in der Einstellung gegenüber Mietausrüstung erlebt, der zumindest teilweise durch die Digitalisierung ermöglich wurde. Deshalb haben wir auch diesem Segment sehr große Aufmerksamkeit geschenkt.

Apropos Mikrosegmentierung, wir dürfen das Segment der Damenski nicht übersehen, in dem Elan vor zwanzig Jahren mit der W Studio Serie neue Wege beschritten hat, nicht nur in der Skiindustrie, sondern in der Sportindustrie insgesamt.

Es ist eine Tatsache, dass das Skifahren ziemlich gleichmäßig zwischen Männern und Frauen aufgeteilt ist. Daher lag es für uns nahe, den Frauen eine spezielle Ski Serie zu widmen, welche die Bedürfnisse, Wünsche und natürlich auch die anatomischen Besonderheiten des schönen Geschlechts berücksichtigt. Also fingen wir an, Damenskier und andere Produkte zu entwerfen, aber wir fanden es sehr wichtig, Frauen in den gesamten Entstehungsprozess dieser Produkte einzubeziehen, von der Design- und Entwicklungsphase bis hin zur Implementierungs- und Produktionsphase. Wir sind nie den Ansatz gegangen, bestehende Produkte einfach in Frauenfarben zu lackieren. Ich erinnere mich gut an das legendäre Buch „Don’t Think Pink“ über Produkte, die in der Tat tiefgreifend für Frauen bestimmt sind. Wir haben immer die Benutzererfahrung und nachweisbare Fakten als Ausgangspunkt genommen. Deshalb sind diese Produkte so erfolgreich.

Der Nachhaltigkeitsaspekt gewinnt auch beim Skifahren an Bedeutung. Wie gehen Sie bei Elan als Unternehmen, das mehr Ski als jeder andere Skihersteller an einem einzigen Standort produziert, mit der Nachhaltigkeit um?

Nachhaltigkeit ist buchstäblich von Anfang an in unseren Arbeitsprozessen verwurzelt, also seit fast achtzig Jahren. Wir haben festgestellt, dass es eine Reihe von Dingen gibt, die wir bei Elan schon immer getan haben, die jetzt das Adjektiv „nachhaltig“ verdienen. Wir haben es so gemacht, lange bevor das Thema überhaupt relevant wurde. Trotzdem sind wir vor einigen Jahren aufs Land gefahren, nur einen Kilometer von unserem Wer entfernt, und haben uns zum Ziel gesetzt: „Das muss genauso bleiben, wie es jetzt ist!“ Dieses Bewusstsein ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Denkens.

Im Hintergrund jedoch steht ein durch und durch systematischer Ansatz, der die Produktentwicklung, Produktion, Humanressourcen, Managementpraktiken usw. umfasst. Jeder dieser Bereiche muss zur Nachhaltigkeit beitragen, die Umweltbelastung reduzieren und kurz-, mittel- und langfristig CO2-Neutralität erreichen.

Elan ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr nur der Stolz Sloweniens, sondern eine globale Marke mit Präsenz in allen Ecken der Welt. Was sind die wichtigsten Märkte für Sie?

Skifahren hat die längste Tradition in Mitteleuropa, darunter Österreich, Italien, Schweiz, Frankreich, Deutschland und Slowenien, also ist dies unser wichtigster Markt. Wir haben auch eine starke Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt, der die USA und Kanada zusammenfasst, und hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West. Auch der asiatische Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen.

Im Laufe der Jahre wurde Elan mit vielen Skilegenden in Verbindung gebracht. Ingemar Stenmark, der beste Skifahrer aller Zeiten, gewann in der Vergangenheit auf Elan-Ski, und in letzter Zeit folgten ihm die Skicross-Stars Filip Flisar, Kelsey Serwa, Brady Leman und Ryan Regez und natürlich der charismatische Glen Plake. Was bedeuten diese großen Namen für die Sichtbarkeit der Marke und wie passen sie in die „Always Good Times“-Philosophie?

Eine Marke ist im Wesentlichen eine immaterielle Sammlung verschiedener Assoziationen, die in den Köpfen ihrer Nutzer leben. Aber gleichzeitig ist das sehr wichtig. Diese Assoziationen können nicht nur durch Produkte, sondern auch durch Geschichten und Persönlichkeiten aufgebaut werden. Auch wenn die meisten unserer Nutzer nur Freizeitski fahren, glauben wir, dass unsere Präsenz in den verschiedenen Formen des professionellen Skifahrens sehr wichtig für den Aufbau unserer Marke ist. Wir sind stolz darauf, dass Ingemar Stenmark, der beste männliche Skifahrer aller Zeiten, wie alle legendären slowenischen Ski-Asse, auf unseren Skiern gefahren ist. Wir sind stolz auf die Erfolge von Skicross-Rennfahrern, die auf unseren Skiern gewinnen. Wir bekommen viel Aufmerksamkeit durch den eindeutig erkennbaren Glen Plake, der vor allem in den USA äußerst beliebt ist. Vor allem aber teilen all diese Top-Skifahrer die gleichen Werte. Wir wissen, dass Menschen mehr von interessanten Persönlichkeiten und herausragenden Persönlichkeiten, die Grenzen überschreiten, beeindruckt sind als von Produkten. Daher sind authentische Persönlichkeiten der Schlüssel zur Entwicklung jeder Marke.

Dabei müssen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb des Unternehmens sehr wichtig sein, und das spiegelt sich sicherlich auch in den Endprodukten wider?

Eine Marke kann nach außen strahlen, wenn die Energie von innen kommt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass alle unsere Mitarbeiter und Kollegen die Beziehungen und die besondere Energie mitgestalten, die letztendlich zu großartigen Produkten führen. Die innere Energie der Mitarbeiter ist der Schlüssel zu allem. 

Wie sehen Sie persönlich die Zukunft des Skisports?

Skifahren hat natürlich seine ganz eigenen Besonderheiten. Klimatische Instabilität ist zu einer Tatsache des Lebens geworden, über die wir uns alle Sorgen machen müssen. Dabei ist uns bewusst, dass Skifahren zu den wenigen winterlichen Outdoor-Aktivitäten gehört, die viel Freude, Zufriedenheit, Entspannung und schöne Momente bereiten. Und wir möchten, dass möglichst viele Menschen diese Gefühle selbst erleben. Es ist uns wichtig, dass all diese Leidenschaft an zukünftige Generationen weitergegeben wird. Wir glauben immer fest an das, was wir tun, und bleiben so engagiert wie eh und je. Deshalb glaube Ich fest daran, dass die Zukunft des Skifahrens rosig ist.